Design 2.0: Der professionelle Emotional Design-Guide
Emotional Design: Aus Funktion wird Liebe
Nur wenn Design funktional, verlässlich, anwendbar ist, kann es jemanden Freude bereiten und sogar begeistern. Das ist die tägliche Herausforderung von Designern, Werbern und Marketer Dingen eine Form, eine Ästhetik, mit der einfachsten Komponente der REALITÄT des Produkt- oder Angebotsnutzens Freude herzustellen.
Wenn wir heutzutage Designs betrachten, dann darf es wenigstens die gewünschten Funktionen erfüllen. Tut es das, was es soll? Hier ist oftmals schon die 1. Hürde, ob ein Design funktioniert oder nicht. Das ist beispielsweise in den Verkaufszahlen zu messen. Welchen Sinn und Zweck verfolgt ein Medium? Ist es Image oder Verkauf? Ein wesentlicher Unterschied, den viele gar nicht betrachten.
Der nächste Schritt ist die Verlässlichkeit. Funktioniert das Design unter allen Umständen, in jedem Medium, bei jedem Browser, auf jedem Endgerät und nicht nur unter bestimmten Bedingungen. Habe Sie sich auch schon einmal über die Ladezeit einer Website geärgert oder vieler Apps. Unzuverlässigkeit ist nicht nur in der Geschäftspraktik und im Alltag ein Nogo.
Schön anzuschauen oder auch anwendbar? (User Experience bietet) wird trotz der zwei vorher beschrieben Kriterien nicht funktionieren. Sie kennen bestimmt schöne Gegenstände, die Ihren Nutzen dennoch verfehlen, da es als solcher Gegenstand nicht mehr benutzbar ist.
Die Extrameile
Wie wird Design also emotional und macht Spaß? Wann wird es zu „Haben wollen“? Und dazu meine ich nicht nur die Schönheit des Designs, das Umsetzen des Inhalts in eine perfekte Form und das Gestalten perfekter verständlicher Interaktionen für den Betrachter. Die Frage lautet: Wie wird ein Angebot fühlbar? Eines steht fest. Gestaltung wird immer Emotionen hervorrufen, das ist gewiss. Wenn man sich das bewusst macht, welche Gefühle mit Design getriggert werden, können sie viel erfolgreicher Menschen damit erreichen. Die gemeinsame Komponente dabei ist der Mensch und wie wir Dinge wahrnehmen. Wir alle haben Erfahrungen mit Gegenständen, mit Dingen und Reize wirken auf uns nach einem gewissen Prinzip. Und diese erzeugen Emotionen. Stück für Stück gefällt uns eine Gestaltung, das passiert alles unbewusst und durch verschiedene Reize im Gehirn und ist verantwortlich für die meisten Entscheidungen.
Intelligentes emotional Design
Wenn Sie sich nun also fragen, wie Sie Dinge emotional gestalten können, dürfen Sie jetzt einfach weiterlesen. Als kreativer, ästhetischer Mensch ist Ihnen sicher bewusst, welche Trends auf dem Markt herrschen. Bei diesem Artikel geht es nicht um Trends, sondern um psychologische Prinzipien, die Ihnen dabei helfen werden Ihre tägliche Arbeit offen und neu zu betrachten.
1. So wenig wie möglich: Was ist der gemeinsame Nenner und der Urzustand der Aufgabe, dass es verständlich bleibt? Erklärt sich das Design / Bild / Text von selbst oder zwingt es den Menschen zum Denken? Jeder Mensch ist faul und hasst unverständliche, komplexe Dinge: Also gestalte es einfach!
2. So viel Anziehung wie möglich: Starte den Angriff auf die menschlichen Neuronen und belohne Menschen wegen Ihrer Aufmerksamkeit. Stell Dir das wie bei einer Kinder- oder Hundeerziehung vor. Belohnst Du eine Handlung wird das Kind oder der Hund es wieder tun? Ohne Belohnung haben wir keinen Anreiz etwas auszuführen. Der Betrachtung darf kleine Glückshormone ausschütten und motiviert werden dabei zu bleiben.
Was nutzt ein Text, bei dem man nicht mehr weiterlesen möchte. Bei Social Media sind das übrigens die Likes, das sind wahre Dopamin-Glückshormon-Booster. Freust Du Dich auch, wenn jemand Deinen Inhalt teilt, Likes oder kommentiert. Das Commitment wird zur Belohnung. Oder hast Du Dich schon einmal gefragt, warum wir viele Desktop Hintergründe bei Microsoft zur Auswahl haben? Der Login-Bildschirm ist ein Bereich, auf den man sich regelrecht freut, wenn sich dieser permanent ändert. Ähnliche Resultate bieten Zitate oder kleine Tipps.
3. Multisensorik: Wie viele Sinne sprichst Du mit Deinem Design an? Wie viele Erlebnisse bietet Ihr Design? Sie können jede Gestaltung auch fühlbar umsetzen. Subtile Animationen, die heutigen Möglichkeiten mit den Apps und Bildbearbeitungstools erwecken Dinge zum Leben. Dinge gewinnen an eigener Persönlichkeit und werden lebendig wahrgenommen.
Das Wichtigste in Kürze:
Emotional Design ist leider noch sehr wenig verbreitet. Nutzen Sie die professionellen Möglichkeiten für Ihre Gestaltungen und sie haben einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Die Wahrnehmung und Informationsaufnahme wird immer komplexer. Wir sind immer gestresster, in Eile oder unentspannt. Emotional Design bietet hier eine Antwort: Funktionalität, die Freude macht und sich genau auf die Bedürfnisse des Betrachters einstellt.
„Wenn wir aufhören, Interfaces als bloße Kontrollzentren zu gestalten und sie stattdessen als die Person betrachten, mit der unser Zielanwender kommunizieren will, können wir überzeugendere Erlebnisse erschaffen, die bleibenden Eindruck hinterlassen.“
Aaron Walter