Corporate Sound: Wie klingt Ihr Logo?
Markenwahrnehmung über alle fünf Sinne – Teil 2 der Serie. In der heutigen Zeit ist die beste Möglichkeit, eine Marke spürbar zu machen, der Weg über unsere fünf Sinneskanäle. Wir stellen wir uns nicht mehr nur der Herausforderung, attraktiv zu sein.
Nein, unser Geschäft darf (und muss) sich erzählbar, spürbar, sichtbar und hörbar zeigen, um in einem kompetitiven Umfeld zu bestehen.
Doch nicht nur das eigentliche Outfit (Design) und das Angebot soll überzeugen. Der Kunde nimmt das Angebot ganzheitlich und überzeugend wahr, wenn er wirklich auf allen Bewusstseinsebenen angesprochen wird.
Eine eigene Unternehmensmarke ist in gesättigten weltweiten Märkten mit zahlreichen Anbietern für das Business der Erfolgsfaktor Nr. 1. Die Außendarstellung der eigenen Unternehmensidentität verschafft Vertrauen, Transparenz und Glaubwürdigkeit. Das Unternehmen wird erlebbar.
Generell lässt sich eine Unternehmensidentität in vier Bereichen beschreiben:
1. Das Verhalten über gelebte Werte
2. Das Versprechen und eigentliche Angebot
3. Das Markenbild (Design)
4. Die Unternehmensherkunft, auch Story genannt
Mit diesen vier Kanälen hat man eine hervorragende Möglichkeit, seine eigene Identität nach außen klar zu präsentieren.
Filtern durch Aufmerksamkeit
In einer normalen Großstadt sind wir täglich mehr als 100.000 Eindrücken und Botschaften ausgesetzt. Auf unterschiedlichsten Kanälen begegnen uns Informationen von Anbietern. Wir sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken kontinuierlich – und das die meiste Zeit davon vollkommen unbewusst. Damit wir nicht komplett overloaded sind, trennt unser Gehirn wichtige Botschaften von den unwichtigen. Sogenannte emotionale Filter im Gehirn sorgen für die Annahme oder Ablehnung von Informationen. Meist funktioniert das Senden einer Botschaft am Besten, wenn verschiedene Wahrnehmungsebenen angesprochen werden. Wir erkennen beispielsweise visuelle Werbebotschaften anhand des visuellen Erscheinungsbildes. Ein anderes Beispiel ist das Packaging – das wir neben demWeg über die Augen natürlich auch stark über das Fühlen wahrnehmen.
Hören als zusätzliches Instrument
Kennen Sie den Sound von Audi? Die vier Ringe im TV-Werbespot am Ende und den gesprochenen Slogan? Es ist ein pulsierendes Geräusch und eine kurzen Abfolge leicht rauschender Klänge mit einem echten menschlichen Herzschlag unterlegt. Darüber soll die Sportlichkeit, Emotionalität und Hochwertigkeit der Marke durch ein akustisches Signal weltweit bekannt gemacht werden. Das ist ihnen wirklich hervorragend gelungen, da sicherlich die meisten von uns dieses Geräusch im Ohr haben.
Töne, Rhythmus und Akkustik sorgen für Aufmerksamkeit und unterstützen zusätzlich den Wiedererkennungswert. Kennen Sie das, wenn bei Staatsempfängen wichtiger Persönlichkeiten Fanfaren ertönen oder traditionelle Musik erklingt? Das gleiche gilt für Kirchenglocken, Schul-Gongs oder Sirenen.
Haben Sie sich schon einmal damit aueinandergesetzt, wie Ihre eigene Marke klingt? Mit welcher Klangfarbe sie sich beschreiben lässt? Welche Hintergrundmusik bei Ihren Meeting laufen darf? Wie klingt Ihr Anrufbeantworter? Welche Telefonschleifenmusik passt zu Ihrer Unternehmensidentität?
Das Stichwort lautet Sound Branding und ist eine hervorragende Möglichkeiten bemerkenswert einzigartig aufzufallen. Hier sind noch zwei weitere prägnante
Beispiele:
• Der Jingle. Ein gesprochener Text des Slogans.
• Markenstimme: markante, eindeutige Stimmen unterstützten Ihre Wirkung
• Websites mit Klangeffekten werden öfter aufgerufen
• Rice Crispies müssen auf bestimmte Weise knuspern
• Bei Autoherstellern arbeiteh Entwickler am Autotürenklang
• zu Harley Davidson gehört auch der typische Harley-Sound
Fazit:
Ein gutes Sound-Logo beeinflusst die Wahrnehmung der Marke überaus stark und ist eine hervorragende Darstellungsform, um sich bemerkenswert einzigartig zu zeigen. Emotionen und Assoziationen werden geweckt und stärken das Markenimage erheblich. Gleichzeitig steigert sich so die Wiedererkennung. Die spannende Herausforderung ist, die heutigen Marken-Touchpoints mit sehr viel Fingerspitzengefühl anzupassen und das Ganze harmonisch auf das komplette Markenbild in Form von Stimme, Jingle und Musik anzuwenden.